Foodsharing - mehr teilen, weniger verschwenden

Foodsharing - mehr teilen, weniger verschwenden

Kaum zu glauben, aber wahr, in Deutschland werden pro Kopf rund 55 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr weggeschmissen. Nicht nur ist das eine riesige Verschwendung, sondern oftmals sind die Lebensmittel noch gut und können verzehrt werden. Nicht nur Einzelpersonen schmeißen viel weg, sondern vor allem in der Industrie landen gute Lebensmittel im Müll. Ob Möhren, die nicht optimal geformt sind oder auch die übrig gebliebenen Brötchen beim Bäcker um die Ecke - Lebensmittelverschwendung lässt sich überall finden! Doch mit Foodsharing hat sich eine neue Initiative gebildet, welche dieser Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagen möchte. Wie das genau funktioniert und vor allem, wie du teilnehmen kannst, erfährst du hier.

Was ist Foodsharing?

Die Bezeichnung “Foodsharing”stammt aus dem Englischen und bildet sich aus den beiden Wörtern “Food”, für Lebensmittel und “Sharing” für Teilen. Demnach geht es hier um das Teilen von Lebensmitteln. Dieser Begriff ist selbsterklärend, doch schnell kann man sich die Frage stellen, wie das überhaupt funktionieren soll. Foodsharing ist eine Initiative, welche aktuell mit rund 8700 Betrieben in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammenarbeitet. Diese Betriebe melden sich bei Foodsharing sollten sie Lebensmittel haben, welche noch verzehrbar, allerdings nicht mehr verkauft werden können. 

Sei es durch kleine Makel oder der Beschädigung der Verpackung, schnell dürfen diverse Lebensmittel nicht mehr verkauft werden. Was es auch sein mag, diese Lebensmittel können dann von den Teilnehmern des Foodsharings abgeholt werden. Nun werden die Lebensmittel unter den Mitgliedern der Organisation verteilt und weitere übrig gebliebenen Produkte werden an Menschen im persönlichen Umfeld vergeben. Natürlich werden die Lebensmittel auch an Bedürftige verteilt, sodass diese entweder persönlich vorbeigebracht oder bei einem der 930 sogenannten Fairteiler abgeholt werden können. Hierbei handelt es sich um Kühlschränke und Kühlräume, in denen Lebensmittel gelagert werden. Ohne Anmeldung oder Registrierung kann Jedermann vorbeikommen und sich die gewünschten Lebensmittel mitnehmen. So kann sich wirklich jede Person etwas nehmen, Lebensmittel retten und dabei auch noch Geld sparen!

Das sind die Vorteile des Foodsharings:

Mit dem Foodsharing gehen zahlreiche positive Eigenschaften einher. Neben dem Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung ist es auch eine Bereicherung für die Geldbörse. Welche Vorteile es alles gibt, möchten wir dir hier näher erläutern.

Keine Lebensmittelverschwendung

Der erste und offensichtlichste Vorteil ist sicherlich, dass durch das Foodsharing gegen die Lebensmittelverordnung angegangen wird. Viel zu schnell werden in den deutschen Haushalten, aber auch vor allem in Betrieben Lebensmittel weggeschmissen, nur weil diese nicht mehr 1A aussehen oder teilweise nur, weil die Verpackung beschädigt wurde. Wir sprechen hier von unzähligen Tonnen an Lebensmitteln, welche teilweise grundlos im Müll landen. Foodsharing ist hierbei eine Lösung die Lebensmittel, welche in der Regel im Mülleimer landen würden, eine zweite Chance zu geben.

Besser für die Umwelt

Foodsharing ist zugleich auch besser für die Umwelt. Vor allem lange Transportwege sind schädlich für das Klima und somit auch unsere Umwelt. Wenn wir daher mehr Lebensmittel retten, ist auch der Bedarf an neuem Essen geringer, sodass weniger Nahrungsmittel produziert und verschifft werden müssen. Durch den geringeren Bedarf lassen sich auf Dauer reichlich Transportwege sparen.

Für Jedermann geeignet

Foodsharing ist für Hippies? Absolut nicht! Nicht nur fühlt es sich gut an, unsere Lebensmittel auch wirklich zu verwenden, statt im Müll zu laden, sondern zugleich kann so wirklich Jedermann machen. Durch die vielen Anbieter und Fairteiler, kann jede Person, welche sich Lebensmittel holen möchte, dies auch machen. Keine Registrierung oder Anmeldung wird benötigt, um dies durchzuführen.

Ideal für Bedürftige da kostenlos

Vor allem Bedürftige können vom Foodsharing profitieren. Nicht nur sind die Lebensmittel kostenlos, sondern zugleich sind sie auch gut. Oftmals denken wir, dass Supermärkte, Bäckereien und Co. nur Lebensmittel wegschmeißen, die schlecht oder abgelaufen sind, doch das ist nicht der Fall. In den meisten Fällen ist an den Lebensmitteln gar nichts dran und kann ohne Probleme gegessen werden. Demnach können so Bedürftige 1A Produkte bekommen und zugleich werden diese Lebensmittel nicht verschwendet.

Einfach umzusetzen!

Da es mittlerweile bereits sehr viele Betriebe in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt, welche Teil dieser Organisation sind, ist die Umsetzung wahrlich einfach. Du kannst ganz simpel online nachschauen, wo du Fairteiler finden kannst oder welche Unternehmen in deiner Region das Foodsharing anbieten. 

Möchtest du selber aktiv werden? So kannst du Foodsharing praktizieren

Nicht nur kannst du vom Foodsharing profitieren, indem du dir Lebensmittel aus dem Fairteiler holst, sondern du kannst auch Teil dieser tollen Community werden. Wie du das machen kannst? Ganz einfach, du gehst auf die Foodsharing Deutschland Webseite und registrierst dich mit nur wenigen Klicks. Nun musst du ein Quiz absolvieren, welches dir Aufschluss über die wichtigsten Fakten rund um das Foodsharing geben wird. Jetzt bist du Teil dieser tollen Community. Die ersten drei Abholungen von Lebensmitteln bei Anbietern wird noch mit einem erfahren Foodsharer durchgeführt, sodass du herausfinden kannst, wie es genau abläuft. Im Anschluss bekommst du konkrete Informationen, wo und zu welcher Zeit Lebensmittel abgeholt werden können. Foodsharing ist eine wahnsinnig organisierte Initiative, sodass du schon schnell herausfinden wirst, wie es funktioniert.

Möchtest du der Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagen?

Foodsharing ist ein großartiger Weg, um der Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagen, doch kannst du zugleich auch im Alltag mit ein paar Anpassungen reichlich positive Veränderungen erreichen. Hier findest du unsere 3 besten Tipps!

Verbrauche alle deine Lebensmittel Zuhause

Einer der offensichtlichsten Tipps ist sicherlich zu versuchen alle Lebensmittel Zuhause aufzubrauchen, bevor neue gekauft werden. Hierbei gibt es tolle Rezepte für das “Reste essen”. Deine Zucchini und der Brokkoli Kopf sehen alles andere als gut aus und sollte schnell verbraucht werden? Dann schneide diese klein, bedröppeln sie mit Öl und gebe Salz und Pfeffer hinzu. Nun kannst du das Gemüse auf einem Blech verteilen und rund 20 Minuten bei 200 Grad Ober-/Unterhitze backen. So wird die Zucchini und der Brokkoli lecker knusprig und eignet sich als ideale Beilage zum Abendessen. Leichter und leckerer geht es wirklich nicht der Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagen.

Schreibe dir einen Einkaufszettel

Es ist kein Geheimnis, dass wir viel zu viel Essen kaufen, wenn wir hungrig einkaufen gehen, doch auch ohne Einkaufszettel kann unser Shopping-Trip schnell eskalieren. Wenn du dir bereits vorher überlegst, welche Gerichte du dir die Woche über kochen möchtest, wird es dir leicht fallen einen Einkaufszettel zu schreiben und schließlich auch nur die benötigte Lebensmittel zu kaufen. Dies ist nicht nur ideal gegen die Lebensmittelverschwendung, sondern zugleich auch gut für deine Geldbörse, da du so kein Geld für unnötiges Essen verschwindest.

Lagere deine Lebensmittel richtig

Vor allem frische Lebensmittel sollten richtig gelagert werden, um so länger etwas von ihnen zu haben. Es ist ein großer Unterschied, wenn unter anderem Gemüse nicht ideal gelagert wird, da es viel schneller verdirbt. Hast du zum Beispiel Möhren gekauft, welche oftmals in einer Plastikverpackung verkauft werden, dann solltest du die Verpackung unbedingt entfernt werden und die Möhre im Kühlschrank gelagert werden, um möglichst lange etwas von ihnen zu haben.

Im Zweifelsfall einfrieren!

Du hast viel zu viel gekocht? Statt das Essen nun einfach wegzuschmeißen, empfiehlt es sich extra Portionen einzufrieren. Nicht nur rettest du so reichlich Lebensmittel, sondern zugleich hast du so Essen an Tagen, an denen du einfach keine Lust hast zu kochen. Win/Win würden wir sagen!

Wie du siehst, ist es gar nicht mal so schwer Lebensmittel zu retten, sei es durch Organisationen wie Foodsharing oder auch alltäglichen Gewohnheiten. Versuche es einfach mal selber und rette leckeres Essen!